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Mal wieder in den Schrammsteinen  Drei wackere Burschen


Im Dreierpack fuhren wir am letzten Märzwochenende nach Sachsen, der Tom, der Meyer-Thomas und ich. Nach dem obligatorischen Brathähnchenfiasko beim Kaufland in Pirna machten wir erneut in Lohmen halt und verbrachten einen angenehmen Abend bei Skat, Erdnussflips und kühlem Bier, denn am nächsten Morgen wollten wir früh in die Schrammsteine. Damit ich die anderen mit meinem Geschnarche nicht beim Schlafen störte, hatte ich mein Zelt im Garten aufgeschlagen.


Früh regnete es zwar etwas und der Boden war mit Raureif überzogen, dennoch zogen wir in aller Frühe frohgemut dem Zahnsgrund entgegen, stiegen zu den Schrammsteinen auf und hofften auf zünftige Bergabenteuer. Nach einigem Hin und her entschieden wir uns für die obere Variante, wanderten den Wildschützensteig hinauf und landeten in der Hochscharte zwischen Golem und Schrammsteinscheibe. Nach einmal Losmachen und einem kleinen Überfall hatten wir beide in der Tasche und den Puls wieder auf sächsischem Niveau. Wir seilten zum Fuß des Schrammsteinkegels ab und erklommen ihn, schön, aber recht unspektakulär über eine Variante zur Südostkante. Leider fiel keine Jahreserste für uns ab, wir waren immer etwas zu spät dran. Dafür gab es auf dem Kegel ein Gipfelbuch von 1962, was man heuer auch nicht mehr alle Tage findet.

Übertritt am Golem
Unten besuchte uns der Micha, der ob der doch recht frischen Meeresbrise nicht so recht Lust verspürte mitzutun und uns nach kurzem Geplauder wieder in Richtung Schmilkaer Gebiet verließ. Wir gingen nun die Schrammsteinnadel an und erreichten in schöner Kletterei den Vorgipfel. Optisch erschienen die letzten Meter unfassbar unangenehm zu sein. Aber wie beim benachbarten Schrammtorwächter-AW löste sich beim Klettern alles in Genusskletterei auf. Beim Anblick des Gipfelkopfes verflüchtigte sich allerdings sofort jedweder Gedanke, ihn trotz der Warnung im Kletterführer zu besteigen. Ein ekliger Übertritt führte zu extrem ausgelatschten Kekstritten, die in leicht überhängendem Gelände, von zwei Uralt-Rostgurken aus Großvaters Zeiten garniert, auf den an der Basis angerissenen Gipfel führten.

Nur gucken, nicht anfassen. die Schrammsteinnadel

Wir taten gut daran, es nicht zu versuchen. Unser Telefonjoker Holger teilte uns später mit, dass die Abseilöse wohl ohne Probleme herauszuziehen und wieder reinzustecken war, sodass es nicht das größte Problem war, unbeschadet da hochzukommen, sondern eher wieder herunter. Guter Dinge seilten wir ab und wanderten hinüber zur Fotografenspitze, um den Tag mit Gisbert Ludewigs Talkante abzurunden. Die war stellenweise arg ungesichert und man packte die (dicken) Henkel unweigerlich etwas fester, denn ein Sturz in der Querung wäre definitiv nicht zu empfehlen gewesen. Gottseidank kam kurz vor dem erlösenden Ring noch eine dicke Sanduhr, die einen vom unangenehmen Gefühl im Bauch erlöste.

Fotografenspitze
Fünf Gipfel in dem doch recht unangenehmen kühlen Wind sollten dann auch reichen und so fuhren wir zu Onkel Toms Hütte zurück, um wie am Vorabend Erdnussflips, Bier und Skat zu frönen. Ein kleines Likörchen durfte es an diesem schönen und erfolgreichen Tag dann auch noch sein.

Froh zu sein bedarf es wenig.
Am Sonntag beschlossen wir, zum Quirl zu fahren, um das Wochenende abzurunden. Die Sonne kam durch die Wolken, der Wind ließ nach und wir wanderten zum Quirlwächter hin. Die lange Talseite sah wirklich zum anbeißen aus. Aber leider kam plötzlich starker Wind auf und der Himmel verdunkelte sich bedrohlich. Um nicht noch einmal dorthin latschen zu müssen, spurteten wir den schönen, aber kurzen AW hinauf, fanden dank Meyer-Thomas´ Initiative das Gipfelbuch in der Talwand, seilten schnurstracks wieder ab und wetzten zum Dreikanter hinüber. Dort erwartete uns die papageienartig gekleidete Hängemattenfraktion, die es sich auf dem Gipfel gemütlich gemacht hatte. Die Aussicht auf Regen ließ sie aber abseilen und das Weite suchen. Toms Augen glänzten beim Anblick der Reibungskletterei, meine eher nicht so. Die Geschmäcker sind halt verschieden. Also rauf auf den Brocken und wieder runter, denn schon kamen die ersten Tropfen.
Am Fuß des Dreikanters besuchte uns noch eine wohlgenährte Katze, die sehr interessiert daran war, was wir dort so veranstalteten. Dann hieß es wieder Abschiednehmen.

Bis zum nächsten Mal! (30.3.2025 – Frank T.)

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